Am 1. März 2025 fand das Netzwerktreffen unseres Verbandes im Burgstall in Schlanstedt statt - diesmal unter dem Thema: "Gemeinsam auf dem Weg - Aus dem Leben eines Pflegekindes von der Aufnahme in die Pflegefamilie bis zum Schuleintritt - Herausforderungen für Pflegefamilien, Kita und Schule bei Kindern mit Beeinträchtigungen".
Rund 60 Teilnehmer, darunter Pflegeeltern, Vertreter aus Kommunal- und Landespolitik, Wohlfahrtsverbänden, dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Jugendämtern, dem Landesschulamt sowie dem Fachzentrum für Pflegekinderwesen, nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren und auszutauschen.
Die Ortsbürgermeisterin Schlanstedts, Frau Waltraud Beck, stellte für dieses Treffen den Burgstall zur Verfügung und unterstützt den Verband gerne. Sie unterstrich das wichtige soziale Engagement, das Pflegefamilien leisten, und betonte: "Ich war selbst im Schulbetrieb tätig und weiß, was es bedeutet." Sie hob hervor, wie wichtig es ist, dass ein Kind in der Schule wenigstens einen verlässlichen Ansprechpartner hat. Hier wurde einmal mehr sichtbar, dass es an Schulen an multiprofessionellen Teams fehlt, die Kinder auffangen können. Frau Monika Hohmann, MdL, sprach sich für die Bildung solcher Teams in sozialen Einrichtungen aus.
Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des Verbandes, Frau Kathrin Kube, führte die Leiterin der Geschäftsstelle, Frau Ina Hilbert, anhand eines Fallbeispiels in die Thematik ein. Frau Antje Winkler, die Erzieherin der betreuenden Einrichtung schilderte ihre Erfahrungen mit dem Kind und gab wertvolle Einblicke in den Kita-Alltag. Sie betonte die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit zwischen Familien, Kitas und Schulen, um den Übergang in die Schule bestmöglich zu gestalten.
Anschließend beleuchtete Frau Cornelia Möx vom Mobilen Sonderdiagnostischen Dienst (MSDD) die rechtlichen Aspekte der Einschulung sowie die Vorgehensweise bei der Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs bei beeinträchtigten Kindern. Sie gab den Anwesenden wertvolle Hinweise zu den Wegen und Möglichkeiten, die das Schulsystem in Sachsen-Anhalt bietet.
Frau Heike Boks von der Wilhelm-Busch-Förderschule für emotional-sozial auffällige Kinder in Wienrode stellte die Ziele ihrer Schule vor. Sie betonte, dass ihre Förderschule vor allem der Stabilisierung auffälliger Kinder diene, mit dem langfristigen Ziel, sie wieder in die Regelschule zu integrieren.
Frau Monika Hohmann, Herr Rolf Hanselmann vom Paritätischen Wohlfahrtsverband, Herr Heiko Marks, Mitglied des Jugendhilfeausschusses des Landkreises Harz, sowie Frau Katrin Gensecke, MdL, betonten die Notwendigkeit, die angesprochenen Themen sowohl auf Kreis- als auch auf Landesebene stärker zu verankern. Mit ihrem Engagement möchten sie die Herausforderungen von Familien und Pflegefamilien mit beeinträchtigten Kindern in den Fokus politischer und gesellschaftlicher Diskussionen rücken. Der Fachkräftemangel, der als großes Problem für die Betreuung und Förderung beeinträchtigter Kinder gesehen wurde, stellt dabei eine erhebliche Herausforderung dar.
Im Anschluss entwickelte sich eine angeregte Diskussion, in der Pflegeeltern ihre Fragen und Erfahrungen einbrachten. Besonders wertvoll war der direkte Austausch unter den Anwesenden.
Neben den inhaltlichen Diskussionen trugen die freundliche Atmosphäre und die gute Bewirtung zu einem gelungenen Austausch bei.
Das Fazit des Treffens ist klar: Eine gute Kommunikation innerhalb und außerhalb des Netzwerks ist entscheidend, um Unterstützung leichter zugänglich zu machen. Der regelmäßige Austausch hilft allen Beteiligten - Pflegefamilien, pädagogischen Fachkräften und Behörden -, Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Die Teilnehmer gingen mit wertvollen neuen Erkenntnissen und praxisnahen Informationen nach Hause.
Wir danken allen Beteiligten für ihr Engagement und freuen uns auf das nächste Netzwerktreffen!
